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Rohstoffe

Letzte Aktualisierung: 23.09.2025

Rohstoffe: Herausforderungen und Verantwortung

Von Metallen wie Kupfer und Aluminium bis hin zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas – die Nachfrage nach diesen Ressourcen ist enorm. Doch die Gewinnung und Verarbeitung dieser Rohstoffe bringt auch immense Herausforderungen mit sich.

Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und unfaire Arbeitsbedingungen sind nur einige der Probleme, die häufig auftreten. Unternehmen, die Rohstoffe abbauen oder verarbeiten, stehen in der Verantwortung, ihre Geschäftspraktiken nachhaltig und ethisch zu gestalten. Der Abbau von Metallen und seltenen Erden, die meist in den Industrieländern nachgefragt werden, führt dann insbesondere in Entwicklungsländern oder Randgebieten, wo sie vorkommen, oft zu Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen.

Die Notwendigkeit von Mindeststandards beim Abbau von Rohstoffen ist daher sowohl aus ökologischer als auch aus gesellschaftlicher Sicht von großer Bedeutung.

  • Ökologisch gesehen helfen diese Standards, die Umweltbelastung zu minimieren, indem sie sicherstellen, dass die Abbauprozesse nachhaltiger und weniger schädlich für Ökosysteme und Biodiversität gestaltet werden. Dies umfasst Maßnahmen zur Reduzierung von Abfall, Emissionen und der Zerstörung natürlicher Lebensräume.

  • Gesellschaftlich tragen Mindeststandards dazu bei, die Rechte und das Wohlergehen der Arbeiter:innen und der lokalen Gemeinschaften zu schützen. Sie verhindern Ausbeutung, fördern faire Arbeitsbedingungen und sorgen dafür, dass die betroffenen Gemeinschaften von den wirtschaftlichen Vorteilen des Rohstoffabbaus profitieren.

Insgesamt tragen diese Standards dazu bei, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und der Erhaltung von Umwelt und sozialen Strukturen zu finden.

Gleichzeitig geht unsere Verantwortung als Investor:innen weit über die finanzielle Analyse hinaus. Wir müssen sicherstellen, dass die Unternehmen, in die wir investieren, Standards in Bezug auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit einhalten. Dies bedeutet, dass wir uns intensiv mit den Lieferketten auseinandersetzen und darauf achten, dass Rohstoffe unter fairen und nachhaltigen Bedingungen gewonnen werden. Transparenz und Nachverfolgbarkeit sind hierbei wichtige Faktoren bei der Entscheidung, ob in ein Unternehmen investiert wird oder nicht. Durch die gezielte Auswahl von Unternehmen, die hohe Standards in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – ESG) einhalten, können Investor:innen positive Veränderungen bewirken. Die Herausforderungen sind komplex, doch im Sinne einer guten Zukunft wird es notwendig sein, sie zu bewältigen.

Mann sucht nach Rohstoffen im Wasser

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ESG-Bewertung

Die Einschätzung des Themenkomplexes „Rohstoffgewinnung und Menschenrechte“ in Bezug auf die einzelnen Nachhaltigkeitsdimensionen sieht wie folgt aus:

"E" (Environmental, Umwelt)

Die Umweltseite steht in Zusammenhang mit der Menschenrechtsbetrachtung nicht im Mittelpunkt. Trotzdem können Menschenrechtsverletzungen beispielsweise durch Umweltverschmutzung entstehen, die die Gesundheit der lokalen Bevölkerung beeinträchtigt. Der Einsatz toxischer Substanzen im Bergbau kann Wasserquellen kontaminieren und zu gesundheitlichen Problemen führen. Auch die Zerstörung natürlicher Lebensräume ist dem Umweltaspekt zuzuordnen.

"S" (Soziales)

Obwohl der Fokus auf Menschenrechten liegt, sind Arbeitsrechte ein integraler Bestandteil. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen. Der Schutz der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften ist entscheidend. Dazu gehört das Recht auf Konsultation und Zustimmung (Free, Prior, and Informed Consent – FPIC) bei Projekten, die ihre Lebensräume betreffen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Aktivitäten die Gesundheit und Sicherheit der lokalen Bevölkerung nicht gefährden.

"G" (Governance)

Unternehmen sollten transparent über ihre Geschäftspraktiken berichten und Rechenschaft über deren Auswirkungen auf die Menschenrechte ablegen. Risiken für Menschenrechte sind in den Geschäftsaktivitäten zu identifizieren. Dazu gehört die Implementierung von Menschenrechts-Due-Diligence-Prozessen.