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Kapitalmarktkommentar von Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG

Ganz im Gegenteil zur erwartbaren Saisonalität, konnten globale Aktien selbst in den oftmals schwierigen Monaten August und September Kurszuwächse verbuchen – auch auf Eurobasis, obwohl der US-Dollar weiter zur Schwäche neigt und damit die Wertentwicklung für globale Investoren aus dem Euroraum dämpft. Risikoreichere Anleihenkategorien konnten sich ebenfalls weiter positiv entwickeln und von Spread-Einengungen profitieren.

Insgesamt ist das zurückliegende Quartal somit für „risky assets“ klar besser verlaufen als erwartet. Ebenfalls deutlich besser als noch im Frühjahr erwartet, zeigen sich die Wirtschaftsdaten und Frühindikatoren für die Konjunktur. Während im April und Mai unter dem Eindruck der US-Zölle die Rezessionswahrscheinlichkeit zunächst nach oben getrieben wurde, hat danach eine Trendwende zum Positiven eingesetzt. Die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes haben sich in allen Regionen tendenziell erholt und lassen auf Zuversicht bei den Unternehmen schließen. Auch die Schätzung für das globale Wirtschaftswachstum liegt mit knapp drei Prozent fast wieder am Ausgangsniveau für 2025, nachdem diese Prognose zwischenzeitlich schon deutlich niedriger angesetzt war.

Die im Frühjahr merklich angestiegenen Inflationserwartungen für die USA sind wieder etwas zurückgekommen und haben der Fed die Möglichkeit für eine Zinssenkung im September eröffnet, um auf die zuletzt schwächeren Arbeitsmarktdaten im Rahmen des Dualmandats zu reagieren. Erheblich besser als von Analyst:innen erwartet, fallen weiterhin die Unternehmensergebnisse aus, was auch zu entsprechenden Revisionen bei den Gewinnschätzungen geführt hat. Das in den USA zweistellige Umsatz- und Gewinnwachstum, insbesondere aufgrund der massiven Investitionen in die AI-Technologie, stellt wohl den wichtigsten Antrieb für den Aktienmarkt dar.

All diese besser als erwarteten Tendenzen sowohl auf derEbene der Makrodaten wie auch bei den Unternehmen unterstützen die Entwicklungen am Kapitalmarkt und führen offenkundig dazu, dass negative Einflussfaktoren bislang weitgehend ausgeblendet werden können. Auch unsere Marktbeurteilung fällt positiv aus, wodurch wir bei unserer Positionierung verstärkt auf Aktien setzen.

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